Reh, Maus, Käfer und Co.
Gefahren für Forstkulturen

Schäden an Forstkulturen können langfristig zum Verlust einzelner Baumarten und zu wirtschaftlichen Einbußen führen. Mit waldbaulichen Maßnahmen und einer angepassten Wilddichte können Sie vielen Gefahren vorbeugen. Sind jedoch große Schäden nicht auszuschließen, sollten Sie gezielt Schutzmaßnahmen ergreifen.

Schutz vor Wildschäden

Junge, frische Knospen und Zweige sind bei vielen Wildarten beliebt. Der beste Schutz für einen ungestörten Aufwuchs ist eine angepasste Wilddichte. Der bayerische forst- und jagdpolitische Grundsatz lautet daher „Wald vor Wild“.

Ziel ist es, die natürliche Verjüngung der standortgemäßen Baumarten im Wesentlichen ohne Schutzmaßnahmen zu ermöglichen.

Einfluss des Wildes auf den Wald

Einzeln oder kleinflächig gepflanzte Mischbaumarten bleiben immer, vor allem für das Rehwild, ein Leckerbissen. Hier können auch Einzelschutzmaßnahmen gegen Verbiss sinnvoll sein.

Schutzmaßnahmen gegen Wildschäden

Maßnahmen gegen Mäuseschäden

Erdmaus auf WaldbodenZoombild vorhanden

(Foto: creativenature.nl - Fotolia.com)

In Kulturen ist häufig mit Schäden durch Mäuse zu rechnen. Erd-, Rötel- oder Feldmaus nagen die Rinde am Stamm ab und unterbinden die Wasser- und Nährstoffversorgung der Pflanzen. Die Große Wühlmaus (Schermaus) hingegen frisst die Wurzeln.

Die Gefahr von Mäuseschäden lässt sich durch vorbeugende Maßnahmen deutlich verringern.

Waldschäden durch Mäuse

Hemmung durch Begleitvegetation

Auf Freiflächen kann die Begleitvegetation schnell problematisch werden, wenn sie die jungen Pflanzen überwuchert. Zu wenig Licht und eine starke Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe werden dann zu unüberwindbaren Hindernissen für die Verjüngung.

Probleme bereiten vor allem Brombeere, Landreitgras, Adlerfarn (drückt bei Schnee die Vegetation herunter), Holunder und Indisches Springkraut.

Unnötige Konkurrenz und ungebetene Gäste

Der Große Braune Rüsselkäfer

Gefährdet durch den Großen Braunen Rüsselkäfer sind vor allem Kulturen von Fichte und Douglasie. Aber auch Kiefern, Tannen, Lärchen und in Extremfällen Laubbäume wie Eiche und Buche benagt der Käfer und zerstört damit die schützende Rinde der Bäumchen.

Die jährlichen Schadhöhepunkte liegen im Frühjar und im Herbst.

Der Große Braune Rüsselkäfer

Weitere Informationen

Zeichnung eines bayerischen Forstbeamten (Grafik: N. Maushake)
Unser Tipp:

Fragen kostet nichts! Unsere Beratungsförsterinnen und -förster helfen bei Fragen zu Ihrem Wald gerne weiter. Mit unserem praktischen Försterfinder können Sie schnell Ihren zuständigen Förster oder Ihre Försterin vor Ort finden.  

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