Ursache meist menschlichen Ursprungs
Waldbrandgefahr in Bayern

Im Vergleich zu einigen anderen Bundesländern sind Waldbrände in Bayern selten. Mit dem Klimawandel werden aber die Trockenperioden im Frühjahr und Sommer zunehmen. Die Gefahr von Waldbränden wird steigen und sollte nicht unterschätzt werden. Neben waldbaulichen Maßnahmen ist vor allem die Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung ein wichtiger Baustein zur Vermeidung von Waldbränden.

Nur ein geringer Prozentsatz der Waldbrände kann eindeutig einer natürlichen Brandursache zugeordnet werden. Feuer im Wald werden vor allem durch fahrlässiges Verhalten ausgelöst. Das kann eine achtlos weggeworfene Zigarette sein, aber auch der unsachgemäß verbrannte Schlagabraum.

Waldbrandgefahr verstärkt in Kiefern- und Fichtenreinbeständen

Junger Fichtenbestand nach einem WaldbrandZoombild vorhanden

Große Waldbrände sind in Bayern sehr selten
(Foto: G. Brehm)

Besonders anfällig für Waldbrände sind junge Nadelbestände auf trockenen Standorten mit einer starken Vergrasung. Die Feuer entstehen fast immer als Bodenfeuer und können später über den Stamm auf die Kronen übergreifen. Mit dem Erlöschen des nährenden Bodenfeuers wird jedoch gleichzeitig immer dem Feuer in den Baumkronen die Energie entzogen.

Je nach Intensität, Art und Dauer des Waldbrandes fallen die Schäden unterschiedlich stark aus. Wird schnell eingegriffen und ein Übergreifen in die Kronen verhindert, ist der Bestand meist noch zu retten. Die Bäume regenerieren sich und die wirtschaftlichen Schäden bleiben gering. In jungen und dichten Beständen von circa 15 bis 20 Metern Oberhöhe sind dagegen schnell existenzgefährdende Waldbrandschäden am Bestand möglich.

Waldbränden vorbeugen

Halb abgebrannte Zigarette auf dem WaldbodenZoombild vorhanden

Zigaretten können zum Ursprung von Waldbränden werden
(Foto: J. Böhm)

Da vor allem reine Nadelholzbestände durch Waldbrände gefährdet sind, schützen am besten standortsangepasste Mischbestände.

In besonders gefährdeten Regionen wird durch Laubholzriegel ein Übergreifen des Feuers verzögert. Die mehrere Meter breiten Streifen aus Laubbäumen sind weniger brandanfällig und wirken wie eine Barriere. Bei akuter Waldbrandgefahr erfüllen Brandschutzstreifen, Wege oder Linien, die von Bewuchs freigehalten werden, den gleichen Zweck.

In langen Trockenphasen im Frühjahr und Sommer steigt das Waldbrandrisiko. Schlagraum (Reisig, Baumkronen, Äste etc.) im Wald zu verbrennen ist bei erhöhter Waldbrandgefahr unbedingt zu vermeiden.

Walderschließung hilft Waldbrandschäden zu verringern

Schotterweg im WaldZoombild vorhanden

(Foto: J. Böhm)

Eine gute Erschließung des Waldes hilft ebenso, Waldbrandschäden zumindest zu verringern. Über ein gutes und gepflegtes Wegenetz sind regelmäßige Kontrollen bei hoher Waldbrandstufe leicht möglich.

Im Brandfall ist die Feuerwehr schnell am Brandherd und eine weitere Ausbreitung kann unterbunden werden.

Informationen zur Walderschließung

Informieren von Waldbesuchern

Regelmäßig veröffentlichen die forstlichen Behörden bei erhöhter Waldbrandgefahr Warn- und Verhaltenshinweise für Waldbesucher. Als Waldbesitzer/innen können Sie mit waldrandnahen Hinweistafeln ebenfalls dazu beitragen, die Bevölkerung aufzuklären und zu sensibilisieren.

Bei erhöhter Waldbrandgefahr beachten Sie bitte folgende Hinweise:

  • Melden Sie Waldbrände sofort an die Feuerwehr unter Tel. 112
  • In den Wäldern gilt Rauchverbot vom 1. März bis 31. Oktober (gilt unter anderem nicht für den Waldbesitzer)
  • Werfen Sie beim Autofahren keine Zigarettenkippen aus dem Fenster
  • Machen Sie im Wald oder in Waldnähe (bis 100 m) kein offenes Feuer
  • Parken Sie Ihren PKW nicht auf trockenem Gras, da es sich am heißen Katalysator entzünden kann
  • Parken Sie stets so, dass Betriebs-, Rettungs- und Löschfahrzeuge nicht behindert werden
  • Seien Sie besonders vorsichtig in lichten, grasreichen Bergwäldern, durch Föhneinfluss herrscht hier oft große Trockenheit. Die Waldbrandbekämpfung ist extrem schwierig. Die finanziellen Folgen für den Brandverursacher und die landeskulturellen Folgen für den Wald und für die Bevölkerung können enorm sein
  • Waldbesitzer sollten Reisig und Restholz bei Waldbrandgefahr nicht verbrennen, sondern abtransportieren, häckseln oder einen Witterungsumschwung abwarten

Versicherung und Förderung bei Waldbrand

Feuerwehrmänner löschen einen WaldbrandZoombild vorhanden

Wie geht's weiter wenn der Brand gelöscht ist?
(Foto: G. Brehm)

Als Waldeigentümer können Sie sich gegen Waldbrandschäden versichern. Über die genauen Kosten und den Umfang der Leistung informieren Sie die unterschiedlichen Versicherungsunternehmen oder die Waldbesitzervereinigungen.

Bei entstandenen Waldbrandschäden ist auch Ersatz über die Förderprogramme des Freistaates Bayern möglich. Für detaillierte Informationen stehen Ihnen die Förster/innen der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gerne zur Verfügung.

Informationen zu Versicherungen für Waldbesitzer

Weitere Informationen

Zeichnung eines bayerischen Forstbeamten (Grafik: N. Maushake)
Unser Tipp:

Fragen kostet nichts! Unsere Beratungsförster/innen helfen bei Fragen zur Waldbrandvermeidung gerne weiter. Mit unserem praktischen Försterfinder können auch Sie schnell Ihren zuständigen Förster finden.  

Ihr Förster vor Ort

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