Geben Sie den Bäumen einen guten Start Die Pflanze bestimmt das Pflanzverfahren
Mit einem geeigneten Pflanzverfahren können Sie den jungen Bäumen einen guten Start geben und die nächste Generation an Bäumen gezielt begründen. Um den Bäumen einen optimalen Anwuchs zu ermöglichen, sollten vor allem die Wurzeln unbeschadet in den Boden eingebracht werden. Die Bäume können dadurch schnell anwurzeln, umgehend Nährstoffe und Wasser aufnehmen und bleiben vital und frisch.
Eine gute Vorbereitung und ein geeignetes Pflanzverfahren sichern die Verjüngung (Foto: P. Dimke)
Durch unsachgemäße Pflanzung deformierte Wurzeln haben es oft schwer, vernünftig im Boden halt zu finden und in tiefere Bodenschichten vorzudringen. Dies kann vor allem für die Stabilität der künftigen Bestände problematisch sein, da sich Deformationen auch noch nach Jahrzehnten auf das Wuchsverhalten der Wurzeln auswirken können.
Die fachgerechte Pflanzung trägt damit entscheidend zur Stabilität des künftigen Waldbestandes bei.
Die geeignete Baumartenwahl, der Pflanzzeitpunkt, das Sortiment und der Standraum sind ebenso entscheidend für eine erfolgreiche Verjüngung. Gegebenenfalls sollte auch der Boden entsprechend vorbereitet werden.
Das wichtigste Kriterium bei der Auswahl des geeigneten Pflanzverfahrens sind Wurzelform und Wurzellänge. Die Wurzeln sollten vollständig und ohne verbogen zu werden in das Pflanzloch passen. Für einen effektiven Einsatz ist es wichtig, auch den entsprechenden Umgang mit dem notwendigen Werkzeug zu beherrschen.
Weiterführende Informationen dazu finden Sie zum Beispiel in der Broschüre „Wegweiser für Bayerische Waldbesitzer – Kulturbegründung und Jungwuchspflege“. Sie können sich auch an Ihre/n Förster/in vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Ihren Forstlichen Zusammenschluss vor Ort oder an die Waldbauernschule in Kelheim wenden.
Leicht erlernbare Pflanzverfahren für geringe Pflanzumfänge
Pflanzverfahren/Werkzeug
Baumarten
Sprosslänge
Wurzellänge
Wurzelbreite
Hohlspatenpflanzung, Hohlspaten
Nadel- und Laubbäume
20 bis 100 cm
Bis 22 cm
Bis 18 cm
Lochpflanzung mit der Wiedehopfhaue
Nadel- und Laubbäume
Pflanzverfahren für größere und regelmäßige Pflanzumfänge
Pflanzverfahren/Werkzeug
Baumarten
Sprosslänge
Wurzellänge
Wurzelbreite
Buchenbühler Verfahren, Buchenbühler Pflanzhaue (Rhodener Pflanzhaue mit schmalen Blatt)
Laubbäume, Kiefer, Lärche
30 bis 50 cm
Bis 22 cm
Bis 11 cm
Rhodender Verfahren, Rhodener Pflanzhaue
Nadel- und Laubbäume
50 bis 120 cm
Bis 25 cm
Bis 20 cm
Hohlspaten für wurzelschonende Pflanzung und tief wurzelnde Baumarten (Foto: J. Böhm)
Wiedehopfhaue für geringe Pflanzumfänge (Foto: J. Böhm)
Rhodener Pflanzhaue für wurzelschonende Pflanzung und tief wurzelnde Baumarten (Foto: J. Böhm)
Buchenbühler Pflanzhaue und Rhodener Pflanzhaue im Vergleich. Für Details bitte vergrößern. (Foto: J. Böhm)
Wurzelschnitt
Die Wurzel bestimmt das Pflanzverfahren und nicht umgekehrt. Mit dem gewählten Pflanzverfahren sollten die Wurzeln in den Boden gebracht werden, ohne dass sie verformt oder verletzt werden. Nur bei wenigen Pflanzen mit außergewöhnlich großen Wurzeln kann ein Wurzelschnitt sinnvoll sein.
Dabei sollten Sie äußerst vorsichtig vorgehen und nur verletzte oder die Spitzen zu langer Wurzeln mit einer scharfen Schere oder Axt abtrennen. Jeder Schnitt verletzt die Wurzel und ermöglicht Fäule oder anderen Schadorganismen, in die Pflanze einzudringen.
Weitere Informationen
Unser Tipp:
Fragen kostet nichts! Unsere Beratungsförster/innen helfen bei Fragen zur Pflanzung gerne weiter. Mit unserem praktischen Försterfinder können auch Sie schnell Ihren zuständigen Förster finden.
Mit der künstlichen Verjüngung durch Pflanzung und Saat können Sie stabile und standortgerechte Mischbestände begründen. Die Bayerische Forstverwaltung unterstützt Sie bei der Auswahl der richtigen Pflanzen und berät Sie bei der Ausführung der Arbeiten.
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Empfehlungen für das richtige Pflanzgut und Sortiment Pflanzsortiment Forstpflanzen 1x1
Die richtige Auswahl des Pflanz- uns Saatgutes entscheidet über Erfolg und Misserfolg einer Verjüngung. Achten Sie auf das richtige Pflanzsortiment und eine hohe Qualität der bestellten Pflanzen. Das Forstvermehrungsgutgesetz sichert die Qualität von Saat- und Pflanzgut.
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Eine erfolgreiche Pflanzung mit guter Wurzelbildung benötigt die richtige Pflanztechnik. Aber auch der Pflanzverband, der die Stückzahl bestimmt und Mischungsform haben auf das Gelingen der Verjüngung einen entscheidenden Einfluss.
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