Douglasie (Pseudotsuga menziesii)

In Bayern ist die Douglasie die am häufigsten angebaute alternative Baumart. Sie stammt aus dem westlichen Nordamerika. Die Douglasie hat eine etwas höhere Toleranz gegenüber Trockenheit, sowie eine höhere Wuchsleistung als die heimische Fichte. Bei entsprechender Behandlung und auf geeigneten Standorten kann wertvolles Holz produziert werden, das der holzverarbeitenden Industrie als Ersatz für heimische Nadelhölzer zur Verfügung steht. In bemessenen Anteilen ist die Douglasie eine ökologisch unproblematische Mischbaumart.

Aktualisiert am: 06.06.2024
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Blick am Stamm entlang in die Douglasienkrone Michael Friedel
Zuordnung
Alternative Baumart Kategorie 1
Verbreitung
Westliches Nordamerika
Standort
Gute Wasserversorgung, kein Kalk
Lichtanspruch
Mittel bis hoch
Verwendung
Möbel, Konstruktionsholz

Standortansprüche und besondere Merkmale

Bei den Ansprüchen an Boden und Klima ist die Douglasie unproblematisch. Gerade auf ärmeren sandigen Böden kommt sie deutlich besser zurecht als die Fichte. Ein gut durchlüfteter Boden ist jedoch Voraussetzung für ein gutes Wachstum der Douglasie. Durch ihr Herzwurzelsystem kann sie auch tiefere Bodenschichten gut erschließen. Schwere Tonböden sind ungeeignet.

  • wächst auch unter Beschattung
  • verjüngungsfreudig
  • ausgeglichene hohe Bodenfeuchte
  • gute Bodendurchlüftung
  • keine stark wechselfeuchten, zeitweilig überflutete Standorte
  • keine trockenen Standorte 
  • ideal ist mittlere bis geringe Nährstoffversorgung
  • keine sehr armen Sande oder sehr steinige Böden
  • Kalkböden sollten keinen Kalk im Oberboden haben
  • keine verdichteten tonigen Böden
  • Feuchtes wintermildes Klima
  • mäßig warme Sommer ohne große Temperaturunterschiede
  • Eher Mittelgebirgsklima
  • kein bayerisches Alpenklima 

Klimaeignung für Bayern

Im Klimawandel steigt die Übereinstimmung zwischen der Klimahülle der Douglasie und dem künftigen Klima in Bayern. Bei einer weiteren Temperaturerhöhung werden die wärmsten Regionen Bayerns jedoch ungeeignet. Die kalt-feuchten Mittelgebirgsregionen werden dann für den Douglasienanbau interessant.

Vorkommen der Douglasie heute als dunkelgrüne Fläche und mit dem Klima von heute und in der Zukunft bei wahlweise 1,8 und 3,2 Grad Erwärmung schematisch dargestellt.

Die Klimahüllen zeigen immer annähernd das maximale Verbreitungsgebiet der Baumarten, welches aus einem europäischen Datensatz berechnet wurde. An den Grenzen des Bereichs sind die Baumarten sehr anfällig, deshalb sollte vom Verbreitungsrand immer Abstand gehalten werden.

Baumartenwahl in der Zukunft

Erfahren Sie, welche Baumarten sich künftig für den Anbau in Ihrer Region eignen. Dazu haben wir heimische, seltene und alternative Baumarten hinsichtlich ihres Anbaurisikos im Klimawandel eingewertet. Die Ergebnisse haben wir auf Basis regionaler Einheiten, den forstlichen Wuchsbezirken in Bayern, zusammengefasst.

Regionale Anbaueignung - Wuchsbezirksauswahl

Waldbauliche Behandlung

Gepflanzte oder natürlich gekeimte Douglasien benötigen viel Licht, um eine kräftige Wuchsform zu entwickeln. Im Schatten oder Halbschatten anderer Bäume und krautiger Pflanzen wachsen sie dünn und spindelig auf und drohen durch Nassschnee umgedrückt zu werden. Ausnahmen: Auf wintertrockenen sonnigen Südhängen, auf Verebnungen und in Kaltluftsenken, wo mit besonders scharfen Frühjahrsfrösten (Spätfrost) zu rechnen ist, kann ein lichter Altbaumschirm in den ersten 3- 5 Jahren zum Schutz der frostempfindlichen Frühjahrstriebe sinnvoll sein.

Bereits bevor sich die Kultur schließt und zur Dickung wird, sollte man beginnen, regelmäßig die besten 100 - 150 Wunschbäume/ha (Abstand 8 - 10 Meter) von dem einen oder anderen bedrängenden Nachbarbaum zu entlasten. Dieser wird hierfür abgeknickt oder geköpft. Andernfalls wächst die Dickung überdicht heran, was schädliche Nadelpilze (Schütte) und Schneedruckschäden begünstigt.

Wenn an diesen 100 - 150 besten Bäumen an den unteren 6 Metern die Äste abgestorben sind (etwa im Alter von 15 – 20 Jahren), ist es an der Zeit, deren Begünstigung (Durchforstung) deutlich zu verstärken. Jetzt werden etwa alle 5 Jahre die 1 - 3 dominantesten Nachbarn der Wunschbäume entnommen, damit diese eine große und zuwachskräftige grüne Krone entwickeln können.

Bereits ab einem Alter von etwa 25 Jahren bilden die Douglasien erste Zapfen und Samen. In den folgenden Jahrzehnten kann sich daraus allmählich die nächste Waldgeneration entwickeln, wenn dank regelmäßiger beherzter Durchforstungen ausreichend Licht auf den Boden fällt.

Mischung

Auch Douglasien sollten keinesfalls in Form größerer homogener Reinbestände bewirtschaftet werden. Dies begünstigt die Massenvermehrung von Schadinsekten, Schadpilzen und Schnee- und Sturmschäden. Eine schachbrett- oder inselartige Einbettung in umgebende andere natürlich angesamte oder gepflanzte Baumarten hat sich bei der Douglasie bewährt. Inselgröße ca. 100 - 2.500m².

Verwendungsmöglichkeiten

Verkerntes Holz von älteren Bäumen ist dauerhaft und witterungsbeständig. Es wird gerne im Außenbereich für Garten- und Spielplatzeinrichtungen verwendet. Die hohe Druckfestigkeit ermöglicht zusätzlich die Verwendung als Bodendiele, Parkett und zum Treppenbau. Als Möbelholz ist sie aufgrund des rotbraunen Holzes und ihrer Musterung beliebt. Auch als Konstruktionsholz wir des verwendet.

Waldschutz - Gefahren für die Douglasie

Heimische Insekten, v. a. rinden- und holzbrütende Käfer an Fichte, Kiefer und Lärche sind in einem ständigen Anpassungsprozess, sich diese neue Baumart als Nahrungsquelle zu erschließen. Bisher wurde aber nur ein Befall bereits geschwächter Bäume beobachtet.

Als potenziell schädliche Pilze sind Hallimasch sowie die rußige und rostige Douglasienschütte zu nennen.

Junge Douglasien haben eher Waldschutzprobleme als alte Douglasien.

Artenvielfalt

Douglasien sollten immer in Mischung mit heimischen Baumarten angebaut werden, da sie allein nur sehr wenig zur Artenvielfalt beitragen. Aufgrund der fehlenden Koevolution kommen bisher nur wenige Pilz- und Insektenarten an ihr vor.

Weitere Informationen

Zeichnung eines bayerischen Forstbeamten (Grafik: Nicole Maushake)
Unser Tipp:

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