Zuordnung | Heimisch |
Verbreitung | Europäische Gebirge |
Standort | Gute Wasserversorgung |
Lichtanspruch | Hoch |
Verwendung | Bauholz, Möbel, Innenausbau |
Standortansprüche und besondere Merkmale
Die Europäische Lärche ist bezüglich der Bodeneigenschaften anspruchslos. Als Pionierbaumart kann sie auch flachgründige Standorte und Rohböden besiedeln, braucht dann aber ausreichend Niederschläge, um die geringe Speicherkapazität der Böden auszugleichen. Sie hat ein intensives Herzwurzelsystem und erträgt nur sehr wenig Schatten - weder von oben noch von der Seite.
Lichtbaumart
erträgt nur sehr wenig Schatten
braucht von Anfang an viel Licht
konkurrenzschwach gegenüber anderen Baumarten
Gut durchlüftete Böden
keine Staunässe
nährstoffarme bis nährstoffreiche Böden
bevorzugt tiefgründige, lockere und frische Böden
keine tonige verdichteten Böden
keine nährstoffarmen Sande
frosthart bis - 40 Grad Celsius
durch Herzwurzel wenig empfindlich gegenüber Trockenheit
luftfeuchte Lagen mit viel Nebel ungünstig
Klimaeignung für Bayern
Derzeit deckt sich der klimatische Vorkommensbereich der Europäischen Lärche fast komplett mit dem bayerischen Klima. Mit zunehmenden Temperaturen werden die Anbaumöglichkeiten jedoch stark eingeschränkt. Die Lärche kann dann nur noch in den kühlen Regionen Bayerns, wo sie von Natur aus vorkommt, bestehen. Die Herkunftswahl ist dabei wichtig.
Die Klimahüllen zeigen immer annähernd das maximale Verbreitungsgebiet der Baumarten, welches aus einem europäischen Datensatz berechnet wurde. An den Grenzen des Bereichs sind die Baumarten sehr anfällig, deshalb sollte vom Verbreitungsrand immer Abstand gehalten werden.
Erfahren Sie, welche Baumarten sich künftig für den Anbau in Ihrer Region eignen. Dazu haben wir heimische, seltene und alternative Baumarten hinsichtlich ihres Anbaurisikos im Klimawandel eingewertet. Die Ergebnisse wurden auf Basis regionaler Einheiten, den forstlichen Wuchsbezirken in Bayern, zusammengefasst.
Regionale Anbaueignung – WuchsbezirksauswahlWaldbauliche Behandlung
Die europäische Lärche benötigt stets vollen Lichtgenuss. Schon leichte Beschattung durch andere Bäume führt bei ihr zu massiven Vitalitätseinbußen und Wuchsstockungen, von denen sie sich nicht mehr vollständig erholen kann. Daher sollte man ihr – egal ob gepflanzt oder natürlich angesamt - durch den regelmäßigen Aushieb beschattender Nachbarbäume zu vollem Licht im Bereich der oberen Baumhälfte verhelfen.
Zunächst werden so etwa 100 – 150 Wunschbäume begünstigt (Baumabstand ca. 8- 10 Meter). Von diesen wiederum werden etwa ab dem Alter 20 die besten 40 - 100 Bäume ausgewählt und durch die Entnahme aller beschattenden Nachbarbäume vollständig umlichtet (Baumabstand ca. 10- 15 Meter). Sobald sich der Kronenfreiraum wieder zu schließen beginnt, steht die nächste Durchforstung an. Dies kann bereits nach 3 - 5 Jahren der Fall sein.
Wer wertvolles astfreies Lärchenholz produzieren will, muss bereits im Alter 10 - 20 die Äste an den unteren Metern des Lärchenstammes absägen (Wertastung). Diese Äste würden zwar auch von alleine absterben, dann aber noch jahrzehntelang dürr am Baum verbleiben und ins Holz einwachsen.
Mischung
Als stamm- und bodenpflegliche Mischung kommen Schattlaubhölzer wie Linde, Hainbuche und Rotbuche in Frage. Sobald diese mehr als halb so hoch wie die Lärchen emporwachen und deren Krone zu bedrängen beginnen, sollten sie entnommen werden.
Verwendungsmöglichkeiten
Das Holz der Europäischen Lärche wird als Bau- und Konstruktionsholz und im Erd-, Brücken- und Wasserbau verwendet. Für den Innenbereich werden aus der Lärche Treppen, Parkettböden und Wandverkleidungen hergestellt. Sowohl als Vollholz wie auch Furnier werden beispielsweise Küchenmöbel und Eckbänke aus Lärche gefertigt. Da kein chemischer Holzschutz notwendig ist, wird das Holz gern für Kinderspielzeug und für den Außenbereich verwendet.
Waldschutz - Gefahren für die Europäische Lärche
Grundsätzlich ist die Lärche eine robuste Baumart. In Lagen mit hoher Luftfeuchte reagiert sie jedoch anfällig gegenüber Lärchenkrebs und verschiedenen Nadelpilzen. Die Nadeln können von der Lärchenminiermotte befallen werden. Geschwächte Bäume sind dann auch durch Lärchenbock und Lärchenborkenkäfer gefährdet. In Pflanzungen mit Lärche kann der Große Braune Rüsselkäfer auftreten.
Artenvielfalt
Neben 12 Großschmetterlingen kommen auch 150 Käferarten an der Lärche vor. Keine der Käferarten ist jedoch auf die Europäische Lärche spezialisiert. Die Arten sind, wie die Lärche selbst, an Gebirgsstandorte gebunden und folgen ihr bis auf wenige Ausnahmen nicht in künstliche Anbaugebiete. Einige Pilzarten sind mit der Lärche vergesellschaftet und viele Vogelarten nutzen die Lärchensamen als Nahrungsquelle. Die Lärchen-Zirbenwälder der Alpen sind nach dem Art. 13 d BayNatSchG gesetzlich geschützte Biotope.
Weitere Informationen
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